Die Zeit vergeht und die sehr vielen Fotos unserer Reise sind durchgesehen, zum Teil bearbeitet und das Fotobuch bestellt. Nach einigen Eindrücken von
Kirgistan hier nun einiges aus
Usbekistan. Da durften natürlich die Besuche von Basaren nicht fehlen, neben den vielen Sehenswürdigkeiten. Die Stadt Fergana ist kultureller Mittelpunkt des Gebietes mit vielen Hochschulen und Theater. Im Ferganatal (Margiland) ist die hauptsächliche Seidenindustrie des Landes und da wurden uns die Geheimisse der Produktion und Verarbeitung der Seide gezeigt.
(Beim Klick auf die Bilder werden diese grösser angezeigt.)
links: Seidenraupe, kurz vor der Verpuppung
rechts: Maulbeerbaum mit essbaren Beeren
Als nächster Schritt dann wird aus den Cocons die Seidenfäden gezogen und aufgewickelt.
vom Seidencocon zum Seidenfaden
Gefärbt wird die Seide dann zum Teil mit Pflanzen oder mit Säurefarben.
Pflanzengefärbt
Was ich da zu sehen bekam, war schon erstaunlich. In der Färberei wurde tatsächlich grosse Kessel noch mit Holz eingefeuert und in einer Badewanne die Strangen eingeweicht.
Die gefärbte Seide wird mit ihren traditionellen Ikat Mustern zu Tüchern, Schals und Stoffen verwoben, vieles von Hand oder dann auch an Maschinen. Die Maschinen stammen noch aus der Stalin-Zeit und liessen sogar mich als Laie ins Schwärmen bringen :-).
In Rishtan durften wir in einer Töpferei ganz köstlich zu Mittag essen und dann beim Töpfern zusehen.
Impression aus der Töpferwerkstatt
Weiter ging es mit einem kurzen Flug in die 3 Millionenstadt Taschkent. Mit einem Umweg, weil Kasachstan dazwischen liegt, fuhren wir etwa 320 km weiter nach Samarkand. Auf den Feldern wird viel Baumwolle angepflanzt, obwohl das schon länger bekannte Umweltschäden hinterlässt. Die Baumwollpflanzen müssen wegen der frostigen Winter jedes Jahr neu gepflanzt werden und brauchen sehr viel Wasser. Die Düngemittel werden so ausgeschwemmt und bleiben auf den Böden. Ein sehr interessantes Thema, über das ich schon vor der Reise einiges gelesen hatte. Durch die usbekische Reiseführerin bekamen wir auch dahin gehende Informationen, und nicht bloss über all die Glanzseiten des Landes. Baumwolle ist immer noch der wichtigste landwirtschaftliche Exportartikel.
Gleich neben der Bibi Khanum Moschee in Samarkand hatten wir unser erst seit 50 Tagen geöffnetes, wunderschönes Hotel. Die Moschee wird am Abend beleuchtet und so liessen wir uns auch das nicht entgehen
(Bild ganz unten). Die Innenstadt von Samarkand ist eine der ältesten Städte der Welt und UNESCO Weltkulturerbe.
oben und unten: Samarkand
Mitte: Buchara, Chiwa, Samarkand
Junge usbekische Frauen und ihre Kinder
Ganz offen und so herzlich waren die Usbeken gegenüber uns Touristen. Sie freuten sich offensichtlich und baten uns um ein Foto, waren aber nie aufdringlich. So durfte auch ich von ihnen ein Bildchen machen. Wenn die Frauen ausser Haus gehen, kleiden sich immer sehr schön, möglichst noch mit Glitzer.
Ja, ja, natürlich können die Frauen auch stricken! Von wunderschönen Lace-Tüchern bis zu Handschuhe, von handgesponnenem und gefärbtem, von Schaf- bis zu Kamelwolle und Seide, alles wird angeboten. Wir hatten Temperaturen über 30° Grad, aber im Winter wird es da auch bitterkalt und die warmen Sachen werden getragen.
Markt in Buchara
Gewürze - wie könnte es im Orient anders sein - werden an jedem Markt angeboten. Nüsse, getrocknete Früchte, frisches Gemüse und Fleisch, Brot, daneben alles andere was man sonst noch braucht, wird auf dem Basar gekauft.
Auch die Kleider und traditionellen Hüte der Männer werden angeboten, und auch selbstverständlich getragen.
Viele, reich geschnitzte Holztüren und Fenster habe ich gesehen und fotografiert. Zudem viele blaue Kacheln in allen Varianten und Muster - einfach wunderschön. Einige könnten ja jetzt zuhause in Stoff umgesetzt werden, schliesslich verwenden die Usbeken die ganz alten Mustervorlagen auch für ihre Seidenteppiche!
Registan in Samarkand, Tillakori-Medrese
Der Registan (wörtlich übersetzt: Sandplatz) ist das bekannteste Symbol Usbekistans. Die Sherdor-, Tillakori- und Ulug'bek-Medrese liegen um den Platz
Nach den faszinierenden Besichtigungen in Samarkand ging unsere Reise
weiter nach Buchara und Chiwa. Beides wieder Orte voller kultureller
Höhepunkte.
Fahrt durch die Wüste Kyzyl Kum, mit Halt in einer Oase.
Die wieder aufgebaute Stadtmauer von Chiwa. Eigentlich ist die ganze Altstadt ein Museum.
Zum Schluss noch dieses Bild von
einem Halo, einem Lichteffekt, gesehen in Chiwa. Für mich war sogar das ein Novum.
Am Ende der Rundreise fuhren wir wieder nach Taschkent, um von dort wieder über Istanbul nach Hause (Zürich) zu fliegen.
Jetzt hat mich der Alltag wieder, einige Maschen (mit selbst gefärbter Seide) sind genadelt, die Fenster geputzt (danke Harro für den Tipp). Ich weiss jetzt schon, diese Reise bleibt für mich unvergesslich.
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